Bertolt Brecht und Ernst Toller zählen zu den wichtigsten Dramenautoren der Weimarer Republik. Politisch gab es zu Lebzeiten zahlreiche Berührungspunkte zwischen beiden, ebenso gibt es hinsichtlich ihres ästhetisch avancierten Anspruchs mit experimentellen Impulsen keineswegs nur im Feld von Theater und Drama Überschneidungen. Dennoch lassen sich kaum Belege eines intensiveren Austauschs der Autoren finden. Ein Blick in die Forschung erweckt den Eindruck, hier setze sich dieses Schweigen fort: Nur einige wenige Untersuchungen nehmen Brecht und Toller unter Spezialfragestellungen vergleichend in den Blick, und dann in der Regel als zwei Protagonisten in einer Reihe von mehreren Autoren. Diesem Forschungsdesiderat begegnete die internationale Konferenz „Bertolt Brecht und Ernst Toller“ vom 20. bis. 22. Juli 2022 an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, deren Vorträge, ergänzt um weitere Beiträge, in diesem Band zusammengefasst wurden.
2024 ist der von den Organisator*innen der Konferenz, Kirsten Reimers, Lydia Mühlbach und Thorsten Unger, herausgegebene Band im J. B. Metzler Verlag erschienen. Er eröffnet neue Perspektiven auf die beiden Autoren, auf ihre Arbeitsweisen und ihre Themen und berücksichtigt dabei zeitpolitische, dramaturgische, theaterwissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Aspekte der Weimarer Republik und der Exilzeit.
Das Inhaltsverzeichnis des Bandes im Katalog der DNB ist hier verlinkt.
Kirsten Reimers, Lydia Mühlbach, Thorsten Unger (Hg.): Bertolt Brecht und Ernst Toller. Berlin: J. B. Metzler, 2024. 379 S. Online-Zugriff.