Gerhard Polt - Preisträger 2009

Preisträger 2009 ist der bayerische Kabarettist Gerhard Polt

 

Gerhard Polt wird in Neuburg an der Donau mit dem Ernst-Toller-Preis geehrt:
Geldpreis und eine zensierte Erstausgabe aus Tollers Festungshaft von ZVAB

Neuburg an der Donau/Berlin, 6. Februar 2010. – 5.000 Euro und Das Schwalbenbuch, das erschien, während Toller in Niederschönenfeld in Festungshaft saß, wurden dem Kabarettisten und Schauspieler Gerhard Polt am Samstag im Stadttheater Neuburg überreicht. Stefan Neuhaus, Germanist an der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury: „Polt verbindet mit Toller die artistische Sprache in Tateinheit mit politischer Wirkungsabsicht“. Laudator Ernst Piper, Historiker an der Universität Potsdam, zitiert genau diese von Toller 1917 formulierte Wirkungsabsicht: „Ich will das Lebendige durchdringen, in welcher Gestalt es sich auch immer zeigt. Ich will es mit Liebe umpflügen, aber ich will auch das Erstarrte, wenn es sein muss, umstürzen, um des Geistes willen.“ Dieser Anspruch sei beinahe 100 Jahre später noch immer aktuell und wer genau hinhöre, finde ihn auch bei Gerhard Polt.

Polt (7. Mai 1942 in München) kommt vom Theater und ist mit seinen satirischen Stücken einer der großen Erneuerer des bayerischen Volkstheaters. Seine Texte sind für die Jury „messerscharfe Attacken auf Ignoranz, Spießbürgertum und Dünkelhaftigkeit“. Wie Toller gelingt es Polt, Menschen in ihrer charakterlichen und sozialen Viel- und Einfalt zu beschreiben - so in „Fast wie im richtigen Leben", mit der nach Bayern verheirateten „Mai Ling" oder in „Leasingvertrag". 

Obwohl Toller der erfolgreichste Dramatiker der Weimarer Republik war, gibt es keine Gesamtausgabe seines Werks, viele seiner Bücher sind schwer zu finden, über das Sortiment nicht erhältlich. Dankenswerterweise hat ZVAB.com (Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher) für die Ernst Toller Gesellschaft ein „Toller Special“ HYPERLINK "http://www.zvab.com" www.zvab.com erarbeitet, das eine Übersicht über alle noch erhältlichen Veröffentlichungen, zum Teil auch echte Sammlerstücke, bietet. Der lyrische Zyklus Das Schwalbenbuch erschien1923 im Potsdamer Kiepenheuer-Verlag. Es wurde rasch zum größten internationalen Erfolg des Autors. Das von der Gefängnisleitung beschlagnahmte Manuskript hatte ein entlassener Mitgefangener herausgeschmuggelt.

Die Ernst-Toller-Gesellschaft in Neuburg an der Donau vergibt den Preis alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuburg und dem Lions-Club für „besondere Leistungen im Grenzbereich von Literatur und Politik“. Bisherige Preisträger sind Albert Ostermaier, Biljana Srbljanovic, Felix Mitterer, Juli Zeh und Günter Grass.



Pressekontakt

Margarete Schwind, SCHWINDKOMMUNIKATION, Kultur- und Buch-PR
Knesebeckstraße 96, 10623 Berlin, Telefon 030 31998320, www.schwindkommunikation.de

 

Literaturpreis für besondere literarische Leistungen

Der Ernst-Toller-Preis wird seit 1993 alle zwei Jahre von der Ernst-Toller-Gesellschaft, dem Lions-Club und der Stadt Neuburg an der Donau für besondere literarische Leistungen im Grenzbereich von Literatur und Politik verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Neuburg an der Donau nahm sich Ernst Tollers an, weil er hier während seiner Haftzeit, vor allem aber im nahegelegenen Niederschönenfeld, seine wichtigsten Werke schuf.

 

Weitere Preisträger

Christoph Ransmayr - 2013
Gerhard Polt - 2009
Günter Grass - 2007
Juli Zeh - 2003
Felix Mitterer - 2001
Biljana Srbljanovic - 1999
Albert Ostermaier - 1997

 


Preisverleihung vom 6. Feb. 2010
Gerhard Polt, Dr. Dieter Distl & Landrat Roland Weigert
© Dominik Weiss


Pressephoto Preisverleihung
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Preisträger 2009 Gerhard Polt
© Dionys Asenkerschbaum


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